Lorenzo, selbst ein begabter Dichter und Schriftsteller, galt als das Modell eines Renaissance-Mäzens. Oft wurden die Epen von Herrschern in Auftrag gegeben und dienten deren Verherrlichung. Ein Pionier war Nikolaus von Clamanges († 1437), der ab 1381 am Collège de Navarre, dem Zentrum des französischen Frühhumanismus, Rhetorik unterrichtete und Ruhm gewann. In deren Texten wurden Christus und die Heiligen wie altrömische Helden gepriesen, die Kirche erschien als Nachfolgerin des römischen Imperiums und den Päpsten wurde wie neuen Kaisern gehuldigt. Juan Luis Vives (1492–1540), einer der bedeutendsten spanischen Humanisten und ein scharfer Gegner der Scholastik, zog es daher vor, im Ausland zu lehren. Als klassische Vorbilder, die im Italienischen nachzuahmen seien, etablierte er Petrarca für die Lyrik und Boccaccio für die Prosa. Humanismus, Renaissance, Reformation - Aufbruch in die Neuzeit Im 14. bis 16. Bei der Bewertung von Künstlern orientierte man sich an den Standards der Literatur- und Rhetorikkritik. Dabei nahm er selbst eine humanistische Perspektive ein, indem er den Beginn der Renaissance als ein Aufhören der „Barbarei“ beschrieb. Juan Fernández de Heredia († 1396) veranlasste Übertragungen von Werken bedeutender griechischer Autoren (Thukydides, Plutarch) ins Aragonesische. Ein Neffe des Vitez, der in Italien ausgebildete Janus Pannonius († 1472), war ein berühmter humanistischer Dichter. In Deutschland galt er als stilistisches Vorbild und war bis ins späte 15. Jahrhunderts entwickelte sich in Norditalien eine Kunst- und Kulturepoche, die antike Literatur, Architektur und Malerei wiederentdeckte. Logik und Metaphysik traten in den Hintergrund. Bislang war das menschliche Leben fast nur von religiösen Aberglauben geprägt. Aus dieser Überlegung entstand in der Frühen Neuzeit der Begriff studia humaniora („die mehr [als andere Fächer] menschengemäßen Studien“ oder „die zu höherem Menschentum führenden Studien“) zur Bezeichnung der Bildung im humanistischen Sinn. Daher unterstützte Petrarca 1347 mit Begeisterung den Staatsstreich des Cola di Rienzo in Rom. Dies liegt unter anderem darin begründet, dass die Erinnerung an die Antike in Italien – damals Zentrum des Römischen Reiches – noch am lebendigsten war.1, Die Eroberung Konstantinopels 1453 durch die Osmanen führte zum Untergang des Byzantinischen Reichs. deren Beauftragten im Byzantinischen Reich vor dessen Untergang aufgekauft. In der Malerei kam es demnach zu einer Revolution. [149] Am humanistischen Bildungsideal hielt Hegel jedoch nachdrücklich fest. Im Königreich Kastilien begründeten die Dichter Juan de Mena († 1456) und Iñigo López de Mendoza († 1458) eine am Vorbild der italienischen Humanistendichtung orientierte kastilische Dichtung und wurden zu Klassikern. Er war der einzige bedeutende Stilist seiner Zeit in Frankreich. Erst im frühen 16. 1600 n.Chr. Unter den Herrschern, die sich für humanistische Bestrebungen aufgeschlossen zeigten, ragten hervor: Zu den Faktoren, die den italienischen Humanismus beeinflussten, gehört die Krise des byzantinischen Staates, die mit seinem Zusammenbruch im Jahre 1453 endete. Er war die führende Persönlichkeit einer adelsfeindlichen Strömung, die einen italienischen Staat mit Rom als Mittelpunkt anstrebte. Die öffentliche Wirkung des französischen Frühhumanismus blieb gering. Renaissance und Humanismus leicht und verständlich erklärt inkl. Jahrhundert nannte man die karolingische Minuskel littera antiqua („alte Schrift“). mus<, Bem [zuerst 1947]. [123], Der italienische Humanismus stand von Anfang an – schon bei Petrarca – in scharfem Gegensatz zur Rechtswissenschaft. Daraus ergab sich die Forderung nach Rückbesinnung auf die authentischen antiken Quellen, knapp ausgedrückt in dem lateinischen Schlagwort ad fontes. [146], Im Rahmen der Aufklärung entwickelte sich im Lauf des 18. Unter diesen ragten besonders Venedig und Florenz an Macht und Reichtum hervor. Renaissance und Humanismus Die Renaissance Begriff allgemein: Renaissance (frz.) Es kam zu einer Vielzahl von Konflikten, die zur Entstehung einer reichhaltigen polemischen Literatur führten. Der Philosoph im Ständebuch von 1568 Es wurden neue politische Prinzipien geschaffen und verbreitet. Nach humanistischer Überzeugung gedeihen die Studien auf allen Gebieten, wenn die Sprache in Blüte steht, und sie verfallen in Zeiten des sprachlichen Niedergangs. Ein bedeutender Förderer des Humanismus war Herzog Humphrey von Gloucester (1390–1447). Es herrschte die Überzeugung, dass die Orientierung an Vorbildern für den Erwerb der Tugend erforderlich sei. Daher begann man um die Mitte des 19. [63], Im Königreich Neapel lebte der Humanismus von der Gunst der Könige. Sie gilt als Programmschrift der humanistischen Anthropologie. Jahrhunderts, wobei überall das Vorbild der Italiener maßgeblich war. Frauen traten vor allem als Mäzeninnen, Dichterinnen und Autorinnen literarischer Briefe hervor. Dann wirkte sich jedoch der im Zeitraum 1494–1498 dominierende Einfluss des antihumanistischen Mönchs Savonarola auf das Florentiner Kulturleben verheerend aus, und die Wirren der Folgezeit hemmten die Erholung. [95], Die Wirren des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) hemmten die Entfaltung des Humanismus. Bilder, Statuen, Reliefs und Architektur sollen einem neuen Schönheitsideal und lebensbejahenden Menschenbild Rechnung tragen, ein Fest für die Sinne, ein Rausch aus Gold und Purpur sein. Seine Polemik gegen die französische Kultur, die er für minderwertig hielt, rief heftigen Protest französischer Gelehrter hervor. Die klassische Altertumswissenschaft wurde begründet; sowohl die Philologie als auch die Geschichtsforschung einschließlich der Archäologie empfingen richtungweisende Impulse und erhielten ihre für die folgenden Jahrhunderte gültige Gestalt. [154], Im Lauf des 19. Jahrhundert war der Niederländer Erasmus von Rotterdam der angesehenste und einflussreichste Humanist nördlich der Alpen. Das Amt des Kanzlers der Republik war seit Coluccio Salutati, der es von 1375 bis 1406 innehatte, von Humanisten besetzt. Es gehörte zur Universität und hatte vier Lehrer, die Poetik, Rhetorik, Mathematik und Astronomie unterrichteten. (1513–1521). [161], Selbstverständnis und Ziele der Humanisten, Bilanz der altertumswissenschaftlichen und literarischen Leistungen, Die humanistische Bildungsreform und ihre Auswirkungen. Ein bedeutender Pädagoge und Schulreformer war der Straßburger Gymnasialrektor Johannes Sturm (1507–1589), der neben Schul- und Lehrbüchern Programmschriften über den Unterricht und die Erziehung verfasste. Gelehrte und Künstler wendeten sich nun verstärkt antiken Dichtern und Philosophen zu und grenzten sich von der im Mittelalter vorherrschenden theologischen Lehre der Bibel ab. Das harte Vorgehen dieses Papstes gegen die Akademie war eine untypische, vorübergehende Störung im ansonsten eher unproblematischen Verhältnis zwischen Kurie und Humanismus; im Kardinalskollegium fanden die beschuldigten Humanisten eifrige und erfolgreiche Fürsprecher. Ab der Jahrhundertmitte wurde der humanistische Stoff im evangelischen ebenso wie im katholischen Schulwesen obligatorisch. Die Kommentare des führenden scholastischen Zivilrechtlers Bartolus de Saxoferrato († 1357), der das römische Recht auslegte, standen in so hohem Ansehen, dass ihnen beinahe Gesetzeskraft zukam. Demnach sei Petrarca, der als Begründer des Humanismus gilt, ein „Humanist der dritten Generation“. Mit dem lateinischen Spruch "ad fontes" vor Augen, welcher übersetzt so viel bedeutet wie "zu den Quellen", wurde sich der Übersetzung, aber auch der Erhaltung klassischer Werke gewidmet. Wegweisend waren seine Forschungen zum römischen Recht und sein Werk De asse et partibus eius (Über das As und seine Teile, 1515), eine Untersuchung des Münzwesens und der Maßeinheiten der Antike und zugleich der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Zu den Künstlern, die Vitruv studierten, zählten der Architekt, Architektur- und Kunsttheoretiker Leon Battista Alberti, Lorenzo Ghiberti, Bramante, Raffael und – während seines Italienaufenthalts – Albrecht Dürer. Jahrhundert seine Errungenschaften zu Selbstverständlichkeiten geworden waren und keine neuen bahnbrechenden Impulse mehr von ihm ausgingen. Die Einnahme und Plünderung Roms durch die Goten im Jahr 410, ein mehr kulturgeschichtlich als militärisch bedeutsamer Vorgang, wurde als gravierender Einschnitt angeführt. Die Antworten fielen unterschiedlich aus. [144], Das zunehmende Interesse an den Naturwissenschaften und das damit verbundene Fortschrittsbewusstsein führten zu Zweifeln an der absoluten Vorbildlichkeit der Antike. An die Stelle der Lehrmeinungen von Kommentatoren sollte das treten, was sich bei vernünftiger Betrachtung der authentischen antiken Quellentexte unmittelbar als deren Sinn ergab. Renaissance und Humanismus. [93], In Frankreich verbrachte Petrarca einen großen Teil seines Lebens. Viele der heute bekannten Werke waren im Mittelalter verschollen. Die humanistischen „Handschriftenjäger“ durchsuchten die Bibliotheken mit großem Eifer und entdeckten eine Vielzahl von Werken. Bei ihm begegnen bereits voll ausgeprägt die markantesten Merkmale des Renaissance-Humanismus:[44], Stark von Petrarca beeinflusst war der etwas jüngere Dichter und Schriftsteller Giovanni Boccaccio (1313–1375). Siehe zur Diffusion des Humanismus Johannes Helmrath: Für Einzelheiten siehe Johannes Helmrath: Zu Petrarcas Verdikt und den französischen Reaktionen siehe. [68], In der Republik Venedig war der Humanismus von den Zielen und Bedürfnissen des dort herrschenden Adels abhängig. [5], Demgemäß wurde die Rhetorik als Kunst der sprachlichen Eleganz zur Zentraldisziplin aufgewertet. Die antiken Ideale der griechischen und römischen Philosophen sollten wiederbelebt werden. Sie ist geprägt von den Idealen des antiken Griechenlands und Roms, in Kunst, Architektur und geistigen Werten. Wenn sich die Gelehrten als Repräsentanten ihrer Völker betrachteten, wurden Vergleiche angestellt und Rivalitäten ausgetragen. Sie versuchten nachzuweisen, dass ihr Volk nicht mehr barbarisch sei, denn es sei im Lauf seiner Geschichte zu einer höheren Kultur aufgestiegen oder vom gegenwärtig regierenden Herrscher dorthin geführt worden. Zu seinen Werken gehören eine ungarische Übersetzung des Neuen Testaments und die 1539 gedruckte Grammatica Hungaro-Latina (Ungarisch-lateinische Grammatik), die erste Grammatik der ungarischen Sprache. [101] Im Gegensatz zu den italienischen Humanisten vermieden die englischen einen radikalen Bruch mit der scholastischen Tradition. Jahrhundert in vielen kulturellen Zentren Italiens Humanisten und Künstler – manchmal gemeinsam – mit Vitruv auseinandersetzten. Vom Dichter erwartete man gemäß dem Ideal des poeta doctus das Sachwissen eines universal Gebildeten, das sowohl kultur- als auch naturwissenschaftliche und praktische Kenntnisse umfassen sollte. Viel Beachtung fanden die als kulturgeschichtliche Quellen wertvollen, literarisch gestalteten Sammlungen seiner Briefe. Ein prominenter Vertreter der polnischen humanistischen Geschichtsschreibung war Jan Długosz (1415–1480). Weitere bedeutende Humanisten, die zeitweilig in Florenz wirkten, waren Francesco Filelfo, Poggio Bracciolini und Leon Battista Alberti. 2 months … Als geistige Strömung verbreitete sich unterdessen der Humanismus. Malereien und Werke, die sich mit weltlichen Themen befassten und Motive der römischen und griechischen Mythologie, standen an d… Jahrhundert machte sich die humanistische Denk- und Arbeitsweise zunehmend auch in den anderen Fakultäten geltend. [107], Nebrija kämpfte offensiv für die neue Gelehrsamkeit. Zum Mailänder Humanismus unter den Sforza siehe Albert Rabil: Zum Venezianer Humanismus siehe Margaret L. King: Zur Rolle der Griechen im italienischen Humanismus siehe Deno J. Geanakoplos: Übersichten zur humanistischen Altertumskunde bieten Manfred Landfester: Eine Übersichtsdarstellung bietet Paul Oskar Kristeller: Siehe zum Bibelhumanismus Cornelis Augustijn: Zur Entstehung und Geschichte der humanistischen Schrift siehe. Allerdings setzte schon unter Leo ein Niedergang ein. Durch Gründung von Gelehrtengemeinschaften (sodalitates) in einer Reihe von Städten stärkte er den Zusammenhalt der Humanisten. Die meisten Reformatoren setzten sich für die humanistische Bildung ein. [122], In den medizinischen Fakultäten wurde die Forderung nach Besinnung auf die authentischen griechischen Quellen erhoben. Valla († 1457), mit Poggio tödlich verfeindet, war Professor für Rhetorik. Die Epoche der Renaissance (ca. Daher hatten sie zum antiken „Heidentum“ in der Regel ein unbefangenes, meist positives Verhältnis. Jahrhundert. History. Besonders die Fachsprache der Scholastik, die sich vom klassischen Latein weit entfernt hatte, wurde von den Humanisten verachtet und verspottet. Ein wertvoller, wahrheitsgemäßer Inhalt und eine vollendete sprachliche Form bildeten für die Humanisten eine Einheit. Von großer Tragweite war seine Bemühung, eine reine, unverfälschte Fassung des Neuen Testaments durch Rückgriff auf dessen griechischen Text zu gewinnen. © 2020 Geschichte kompakt. Die Dichtung der Renaissance. Sein Einfluss reichte nach Deutschland, Böhmen und in die Schweiz. Ab der Mitte des 15. Ihren Höhepunkt erreichten diese Auseinandersetzungen mit der Polemik um die Veröffentlichung der satirischen „Dunkelmännerbriefe“, die der Verspottung der Antihumanisten dienten und ab 1515 großes Aufsehen erregten. Der Werbung für die jesuitische Erziehung, in der humanistische Bildungsziele mit katholischen verknüpft waren, diente das lateinischsprachige Jesuitentheater. Ein Hauptcharakteristikum der „Renaissance“ ist die Wiedergeburt des antiken Geistes. [160], Die italienische Forschung wurde vor allem von Gelehrten mit philosophischem Schwerpunkt vorangetrieben; wirkmächtig waren die Arbeiten von Giovanni Gentile, Eugenio Garin und Ernesto Grassi. Aus diesem dreigliedrigen Schema entstand später die geläufige Einteilung der abendländischen Geschichte in Altertum, Mittelalter und Neuzeit. [62], Die streng ciceronianisch gesinnten Humanisten Pietro Bembo († 1547) und Jacopo Sadoleto († 1547) erlangten als Sekretäre Leos X. beträchtlichen Einfluss an der Kurie. Außerdem verfasste er eine Sammlung von Lebensbeschreibungen herausragender Persönlichkeiten seiner Zeit, mit der er die Vorstellungen der Nachwelt vom Renaissance-Humanismus stark beeinflusste. Als Studienabschluss war kein traditioneller akademischer Grad, sondern eine Dichterkrönung vorgesehen. Diese Seite wurde zuletzt am 17. Jahrhundert auf seinen Reisen in den Osten Hunderte von Codices erwarb und nach Italien brachte. Er zählte zu der Strömung, die sich an Erasmus orientierte. Jahrhundert dauerhaft an den Universitäten durchsetzen. Sie glaubten, guter Stil sei ein Zeichen angemessenen Denkens und eine ungepflegte Ausdrucksweise sei auch unklar. Der Mensch der Renaissance ist selbstbewusst, er begreift sich als Künstler, als Schöpfer, als Herr der Künste. [20], In früheren Etappen der wissenschaftlichen Untersuchung der Renaissancekultur wurde oft behauptet, ein Merkmal der Humanisten sei ihr distanziertes Verhältnis zum Christentum und zur Kirche gewesen oder es habe sich sogar um eine antichristliche Bewegung gehandelt. Der Humanismus beschreibt eine geistige Bewegung, die der Epoche der Renaissance entstammt. Dieses Vorhaben brachte den Großinquisitor Diego de Deza auf den Plan, der 1505 die Manuskripte Nebrijas beschlagnahmte. Sie arbeiteten für ihren eigenen Ruhm und Nachruhm, die literarische „Unsterblichkeit“. Unter den antiken lateinischen Schriften, die in die Volkssprachen übersetzt wurden, standen moralphilosophische Werke im Vordergrund; insbesondere Seneca wurde breit rezipiert. Patriotische Humanisten anderer Herkunft wollten in dem Wettstreit um Ruhm und Rang nicht zurückstehen. Die Autorität der normgebenden Vorbilder konnte überwältigend wirken und kreative Impulse hemmen. Die Gefahr einer rein rezeptiven Haltung und der damit verbundenen Unfruchtbarkeit wurde von innovativ eingestellten Humanisten wahrgenommen und thematisiert. Er legte die größte Sammlung griechischer Handschriften im Westen an und schenkte seine kostbare Bibliothek der Republik Venedig. 244 Paul Richard Blum Was ist Renaissance-Humanismus? Das bedeutet, dass er in der Erlernung und Pflege sprachlicher Kommunikation seine Menschlichkeit lebt und das spezifisch Menschliche hervortreten lässt. Folgenreich war aber die Intensität, mit der sich im 15. und im 16. Daher wurde am mittelalterlichen Latein heftige Kritik geübt, wobei ausschließlich die klassischen Vorbilder, vor allem Cicero, den Maßstab bildeten. Daraus konnte man folgern, dass Sprachgebrauch auf dem höchsten erreichbaren Niveau die grundlegendste und vornehmste Tätigkeit des Menschen sei. Mit den so gewonnenen Einsichten schärfte sich der Blick für die Zeitbedingtheit aller Gesetzgebung. Vitruv war im gesamten Mittelalter bekannt gewesen, daher war die Entdeckung einer St. Galler Vitruv-Handschrift durch Poggio Bracciolini 1416 nicht sensationell. Unter ihnen waren Georgios Gemistos Plethon, der eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Unterschieden zwischen aristotelischer und platonischer Philosophie anregte und einen Anstoß zur Ausbreitung des Platonismus gab, und Bessarion, ein profilierter Platoniker, der nach Italien emigrierte und die Kardinalswürde erlangte. Der humanistische Nationendiskurs erhielt schon im 14. In der poetischen Sprache sah er nicht ein Instrument des Menschlichen, sondern des Göttlichen im Menschen. 1430-1600) war geprägt durch den Humanismus, der den Menschen selbst als Maßstab aller Dinge sah: Im Mittelpunkt der empirischen Weltanschauung steht der Mensch, der die Welt wahrnimmt, wie sie wirklich ist, und seine Erkenntnisse durch Beobachtung, Erfahrung oder Experimente gewinnt. Jahrhunderts lebendig. Da die Initiative dazu aus Frankreich kam, wo Guillaume Budé eine Schlüsselrolle spielte, wurde die neue Rechtslehre mos gallicus („französische Vorgehensweise“) genannt zur Unterscheidung von dem traditionellen Lehrbetrieb der italienischen Scholastiker, dem mos italicus. Karl war ab 1347 König von Böhmen und machte seine Residenzstadt Prag zu einem kulturellen Zentrum. DRAFT. Ihr Geltungsbedürfnis zeigte sich beispielsweise im Drang nach der Dichterkrönung mit dem Dichterkranz. Viele Humanisten waren opportunistisch gesinnt, ihre Unterstützung für ihre Gönner war käuflich. Seine Abhandlung De ingenuis moribus, ein Programm der humanistischen Erziehung, war die einflussreichste pädagogische Schrift der Renaissance. Die humanistische Hofgeschichtsschreibung diente der Verherrlichung der regierenden aragonischen Dynastie. Renaissance-Humanismus [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ʀənɛˈsɑ̃s] ist die moderne Bezeichnung für eine machtvolle geistige Strömung in der Zeit der Renaissance, die zuerst von Francesco Petrarca (1304–1374) angeregt wurde. Neue Theorien entstanden in der Auseinandersetzung mit antiker Kunstliteratur. Jahrhundert eingeführt. Die Humanisten gingen von dem allgemeinen Grundsatz der universalen Vorbildlichkeit der Antike aus und bezogen dabei auch die „heidnische“ Religion ein. Durch die Erfindung des Buchdrucks erreichten sie eine breite Öffentlichkeit. Es entstand allmählich die Vorstellung eines neuen Weltbildes, das den Menschen in den Mittelpunkt stellte und religiösen Aberglauben langfristig ablöste.3, Die Intellektuellen und Künstler des Humanismus waren von den Vorstellungen der Renaissance überzeugt und stellten den Mensch als individuelles Wesen in den Mittelpunkt. Die weitaus meisten Humanisten waren eher Philologen und Historiker als kreative Philosophen. Jahrhundert auch burgundisch-niederländischer Einfluss prägend. Jahrhunderts waren die humanistischen Studien an den italienischen Universitäten fest etabliert. [51], Ein weiterer großer Vorteil für den Florentiner Humanismus war das Mäzenatentum der Familie Medici, die von 1434 bis 1494 im politischen und kulturellen Leben der Stadt eine dominierende Rolle spielte. Jahrhunderts waren Aufführungen antiker Komödien von Plautus und Terenz sowie von Tragödien Senecas Bestandteil des Lateinunterichts. Darüber hinaus entwickelte sich mit dem Humanismus eine Bildungsbewegung, die das Individuum des Menschen in den Mittelpunkt setzte und sich von der „finsternen“ christlichen Epoche des Mittelalters zu distanzieren versuchte. [157] Anders urteilte Ernst Cassirer (1927), der an der Renaissancekultur die Einheit und „durchgehende Übereinstimmung“ hervorhob und schätzte, die zwischen der innerlichen gedanklichen Entwicklung und den „mannigfachen Formen und Gestaltungen des äußeren Lebens“ bestanden habe. Außerdem wurde den Scholastikern ein Mangel an kritischem Geist angekreidet, der sich in ihrer kritiklosen Übernahme der Positionen von Autoritäten zeige. Jahrhunderts wurde das Schwergewicht zunehmend auf die Schulpädagogik und die klassische Philologie gelegt. Humanismus entstand zu Zeiten der Renaissance. Die ausschließliche Berufung auf antike medizinische Autoritäten („medizinischer Humanismus“) bedeutete Abkehr von den arabischen Autoren, die in der mittelalterlichen Schulmedizin eine wichtige Rolle gespielt hatten. Als Humanismus bezeichnete er die pädagogische Grundhaltung derjenigen, die den Unterrichtsstoff nicht unter dem Gesichtspunkt seiner praktischen, materiellen Verwertbarkeit beurteilen, sondern Bildung als Selbstzweck unabhängig von Nützlichkeitserwägungen anstreben. Er verstand den umfassend gebildeten und vernunftbegabten Menschen als ein Wesen, das seine Welt selbst gestaltet, mithilfe von Philosophie, Wissenschaften, Künsten und Politik selbst zum Schöpfer … Der Impuls kam aus der Rezeption antiker Poesie. Ein Haupthindernis war die verbreitete Unkenntnis der lateinischen Sprache. Zahlreichen Humanisten war der Ruhm ihrer Länder ein wichtiges Anliegen. Sie meinten, Cicero sei unübertroffen und es sei der Grundsatz anzuwenden, dass man in allen Dingen das Beste vorzuziehen habe. Renaissance-Humanismus [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ʀənɛˈsɑ̃s] ist die moderne Bezeichnung für eine machtvolle geistige Strömung in der Zeit der Renaissance, die zuerst von Francesco Petrarca angeregt wurde. Weil viele Wortführer der humanistischen Bewegung Rhetoriklehrer waren oder als Redner auftraten, nannte man die Humanisten oft auch einfach „Redner“ (oratores). [96], Einen Aufschwung nahm die Altertumswissenschaft in Frankreich durch die Bemühungen von Jacques Lefèvre d’Étaples (lateinisch Jacobus Faber Stapulensis, † 1536), der unter anderem mit Textausgaben, Übersetzungen und Kommentaren maßgeblich zur Kenntnis und Erforschung der Werke des Aristoteles beitrug. [3], Das Bildungsprogramm und seine literarische Grundlage, Ausgangspunkt der Bewegung war das Konzept der Humanität (lateinisch humanitas „Menschennatur“, „das Menschengemäße, den Menschen Auszeichnende“), das in der Antike von Cicero formuliert worden war. Hinsichtlich der konkreten Inhalte bestehen zwischen den einzelnen Humanismuskonzepten große Unterschiede, die sich aus der Verschiedenheit der anthropologischen Grundannahmen ergeben. Dagegen protestierte Martin Luther in seiner Streitschrift De servo arbitrio, in der er die Existenz einer solchen Willensfreiheit heftig bestritt. [94] Tatsächlich fasste der Humanismus in Frankreich erst ab dem späten 14. Jahrhundert als Gegenkraft nachdrücklich bemerkbar. Eine beliebte Zielscheibe des Spottes war die Gestalt des pedantischen, weltfremden Schulmeisters oder Hochschullehrers, dem man die Sterilität seiner Bildung, seine Fixierung auf Buchwissen sowie Arroganz und Lebensuntüchtigkeit vorwarf. Zur Begriffsgeschichte siehe Paul Oskar Kristeller: Zum Ursprung des Worts siehe Augusto Campana: Zur humanistischen Theorie der Dichtkunst siehe Danilo Aguzzi-Barbagli: Zum humanistischen Dialog siehe Eva Kushner: Zur Wechselwirkung zwischen jüdischem und christlichem Humanismus siehe David B. Ruderman: Zum Gedanken der Vorbildlichkeit siehe Eckhard Kessler: Übersichtsdarstellungen bieten Francesco Tateo u. a.: Zum Streitverhalten der Humanisten siehe Johannes Helmrath: Zum Eindringen des Humanismus in die Universitäten siehe Walter Rüegg: Siehe zum Ende des Humanismus Gerrit Walther: Siehe zu diesem Vor- oder Frühhumanismus Ronald G. Witt: Zu diesem Aspekt der humanistischen Mittelalterkritik siehe August Buck: Zur mit Petrarca einsetzenden humanistischen Kritik an der Medizin siehe August Buck: Siehe zu Boccaccios Dichtungstheorie Thomas Leinkauf: Eine Übersicht bietet Maria-Christine Leitgeb: Eine ausführliche Darstellung für den Zeitraum bis 1460 bietet Lauro Martines: Siehe zum Bürgerhumanismus und seiner politischen Bedeutung Daniel Höchli: Siehe zu dieser Kontroverse die Beiträge in der von James Hankins herausgegebenen Aufsatzsammlung.